Innovationen in ganz Uri fördern

Eine Bank ist – vereinfacht gesagt – ein Geldinstitut, das kostenpflichtige Dienstleistungen für den Zahlungs-, Kredit- und Kapitalverkehr anbietet. Bei einer Kantonalbank wie der UKB kommen einige Besonderheiten und Aufgaben hinzu: Die UKB hat keine Aktionäre, sondern gehört dem Kanton und somit der Urner Bevölkerung. Sie hat sich dazu verpflichtet, der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung von Uri zu dienen. «Wir nehmen diesen Auftrag sehr ernst und streben neben der ökonomischen und ökologischen auch eine gesellschaftliche Nachhaltigkeit an», betont Christoph Bugnon, Geschäftsleitungsvorsitzender der UKB. «Als Förderer und Sponsor engagieren wir uns schon seit Jahrzehnten für Urnerinnen und Urner sowie ihren Lebensraum.»
2020 kam ein wertvolles Förderinstrument hinzu: Gemeinsam mit der kantonalen Volkswirtschaftsdirektion und dem Urner Gemeindeverband wurde der «UKB Strukturimpuls» lanciert. Unter diesem Namen stellt die UKB während fünf Jahren eine halbe Million Franken zur Verfügung. Reserviert ist das Geld für Projekte, die den Gemeinden helfen, den anstehenden Strukturwandel zu bewältigen. «Wir können so direkt dazu beitragen, dass zum Beispiel Familien gerne in den Dörfern wohnhaft bleiben, dass die Dorfzentren belebt sind und zukunftsgerichtete Investitionen in möglichst allen Urner Gemeinden erfolgen», so Christoph Bugnon. Die UKB stösst mit ihrem Strukturimpuls auf offene Ohren: Bisher ist gut die Hälfte der 500’000 Franken an passende Projekte – verteilt im ganzen Kanton – zugesprochen worden.
Klare Kriterien und einfache Abläufe
Das Förderinstrument der UKB ist eng abgestimmt auf das Programm der Neuen Regionalpolitik. Auch die Vorprüfung erfolgt durch die NRP-Fachpersonen des Kantons. Sobald für ein Projekt NRP-Beiträge bewilligt sind, passt es grundsätzlich ins Konzept der UKB. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die jeweilige Gemeinde das Projekt unterstützt. Die Projekte können direkt von Gemeinden sowie von Privatpersonen, Vereinen oder Unternehmen getragen werden. Für Projektstudien gibt es maximal 10’000 Franken, für Umsetzungsprojekte bis zu 25’000 Franken aus dem UKB Strukturimpuls. «Wir sind motiviert, mit diesem Instrument weiterhin wertschöpfungsorientierte, nachhaltige und vor allem innovative Vorhaben mitzufinanzieren», sagt Christoph Bugnon. «Dazu zählen auch passende Projekte im Bereich der Wohnraumförderung. Hier gehen wir sogar über die Kriterien der NRP hinaus.»
Digitales Plus im Schächental
Bisher haben 13 Projekte aus allen Kantonsteilen Beiträge aus dem Strukturimpuls erhalten. Ein Beispiel ist das digitale Kommunikationsinstrument für den Schächentaler Höhenweg: Der Verbund der vier Seilbahnen auf die Eggberge, das Ruogig, das Biel und das Ratzi hat Ende 2021 mit der Urner Firma Sisag eine interaktive Map realisiert. «Die digitale Karte zeigt an, welche Anlagen, Wege und weiteren Angebote im Gebiet offen sind», sagt Mitinitiantin Nadia Gisler. «Die Projektträger können das Tool selber bewirtschaften. Die Map ist auf den verschiedenen Websites sowie auf Bildschirmen an den Seibahnstationen aufgeschaltet. Zudem gibt es ein Infosystem über QR-Codes entlang der Wanderwege.» So sind alle Sommer- und Wintersportler immer aktuell informiert. Die Rückmeldungen sowohl der Gäste als auch der Seilbahnen seien sehr positiv, so Nadia Gisler.
Aufwertungen in Ursern und Altdorf
Auch ein touristisches Projekt ist die Inwertsetzung des Turms von Hospental. «Bislang war er zwar weit herum sichtbar, bot aber kein Erlebnis. Jetzt ist der Turm gut zugänglich und bietet dank der eingebauten Treppe eine herrliche Rundsicht. Hinzu kommen Infomedien zur Geschichte und Archäologie», so Fredi Russi. Er ist Talschreiber der Korporation Ursern, welcher der Turm gehört. Projektpartner ist die Gemeinde Hospental. Mitgewirkt haben zudem der Denkmalschützer und der Archäologe des Kantons. Die Initianten freuen sich, dass nun die Tourismusorganisationen mithelfen, die neue Attraktion bekanntzumachen.
In Altdorf haben Mittel aus dem UKB Strukturimpuls dem ersten Urner Pop-up-Store mit auf die Beine geholfen: Immer wieder stehen im Dorfkern Ladenlokale leer, woran sich nicht nur die Passanten, sondern auch der Verein Neues Altdorf und die Gemeinde störten. In der Folge entstand unter dem Namen «HIT UND HIÄ» ein Pop-up-Store als Pilotprojekt mit drei Geschäftszyklen. «Im Vorweihnachtsgeschäft betrieben wir einen ersten Laden und erreichten grossen Anklang», so Gewerbecoach Roman Schön. «Bis Ende Juni läuft die zweite Runde an der Tellsgasse 10. ‹HIT UND HIÄ› steht für den ständigen Wechsel von Standort und einheimischem Sortiment. Damit wollen wir einen interessanten Mehrwert schaffen.»
Sportliches Grossprojekt im Amsteger Grund
Deutlich grössere Gesamtkosten als die anderen Projektbeispiele – über 3 Millionen Franken – hat das Sportzentrum im Gebiet Grund in Amsteg. Die Sport- und Mehrzweckhalle wird von der neu gegründeten Grund Immobilien AG getragen. Verwaltungsratspräsident Hermann Epp: «Wir schliessen in Uri eine Lücke im Indoorsport und erweitern das Schlechtwetterangebot. Dabei ist die Lage im mittleren Reusstal ideal. Der Gemeinde Silenen, den Urner Sportvereinen sowie ausserkantonalen Organisationen bieten wir die passende Infrastruktur für Trainings und Wettkämpfe. Dazu gehört auch ein modernes, durchgängig geöffnetes Restaurant.» Regelmässige Nutzer des Sportzentrums werden die Oberstufenschule Silenen, die örtlichen Vereine, der Handballclub KTV Altdorf und Floorball Uri sein. Letzterer ist der grösste Hallensportverein im Kanton und ein wichtiger Partner des Projekts, der sich finanziell und mit über 1000 Arbeitsstunden beteiligt hat. Zurzeit läuft der Endspurt auf der Baustelle; am 13. August gibt es einen Tag der offenen Tür zum offiziellen Start.
Dankbar für die unkomplizierte Unterstützung
Alle Projektträger loben die gute Zusammenarbeit mit der UKB und die sehr einfache Abwicklung bei der Vergabe der Strukturimpuls-Beiträge. Zurzeit ist gut die Hälfte der reservierten halben Million verteilt. «Wir freuen uns, dass wir bis 2024 weitere passende Vorhaben unterstützen können», sagt Christoph Bugnon. «Die UKB leistet sehr gerne einen Beitrag zum Strukturwandel in den Urner Dörfern und Regionen.»