Mehr als Architektur seit 25 Jahren

1994 als Einzelfirma von René Chappuis in Altdorf und Willisau gegründet, hat CAS eine beachtliche Unternehmensentwicklung vollzogen: Die einstige Dreimannfirma ist heute eines der grössten Unternehmen in der Zentralschweiz im Bereich Bauen und Immobilien. Unter dem gemeinsamen Dach der CAS Gruppe AG sind die Geschäftsbereiche CAS Ökonomie, CAS Architektur und CAS Realisierung zusammengefasst. Diese Struktur ist eine Antwort auf die sich rasant verändernden Märkte, die ein hohes Mass an Flexibilität verlangen. René Chappuis, Vorsitz der Geschäftsleitung der CAS Gruppe AG, dazu: «Vor 25 Jahren reichten ein Schreibtisch, ein gutes Bleistift, persönliche Leidenschaft und Fachwissen, um ein Projekt zu entwerfen. Um dies als selbständiger Unternehmer zu tun, brauchte es jedoch auch Mut.» Und natürlich einen Auftrag. Als ihn eine entsprechende Anfrage aus dem familiären Umfeld erreichte, zögerte René Chappuis keinen Moment. Schon an der ETH habe er davon geträumt, Projekte so zu realisieren, wie er es für richtig hielt. Nun sah er die Chance gekommen. Obwohl die Zeit für eine Unternehmensgründung keineswegs ideal war. Nach der Hochzinsphase Ende der 1980er-Jahre befand sich die Schweizer Bauwirtschaft 1994 in einer tiefen Rezession. «Die einzige Chance war: Vollgas voraus», erinnert sich René Chappuis.
Nachtschicht
Der in Willisau aufgewachsene ETH-Absolvent wohnte damals erst seit zwei Jahren in Altdorf und konnte als «Zugewanderter» in der Region nicht auf ein tragendes Beziehungsnetz zurückgreifen. Eine schwierige Situation für den Jungunternehmer: «Die Banken hätten mir für ein Autoleasing gerne einen Kredit gegeben, nicht aber ein Kontokorrent, um eine auftragslose Zeit zu überbrücken. Also lag mein Fokus bei der Akquisition. Bewerbungen verfassen, Kontakte herstellen, bestimmten zeitweise die gesamte Tätigkeit. Ich musste vor allem in Willisau Aufträge akquirieren, aber in Uri planen. Die Folge war ein langer Arbeitsweg.» Doch die Strategie war goldrichtig. Nach drei Wochen konnte René Chappuis den ersten Angestellten in Teilzeit für vorerst eine Woche engagieren. Es folgten der erste Mac und ein Laserdrucker, ein Normalpapierfax und ein eigener Fotokopierer. Ein Meilenstein. Als Glücksfall erwies sich der Auftrag für Schatzungen im Kanton Uri. Dann folgte ein erster Wettbewerb in Liestal. Der Durchbruch gelang mit dem ersten Studienauftrag für einen Pavillon bei der Kantonsschule Willisau. Der 1. Preis brachte 248 000 Franken an Honorar. Die intensive Nachtarbeit des Trios René Chappuis, Philipp Aregger und Marco Solèr hatte sich gelohnt. Nun konnte das Büro wachsen.
Lust und Leidenschaft
Lust und Leidenschaft für Architektur, solides Handwerk, hohe Professionalität und der respektvolle Umgang mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern sind wichtige Eckpfeiler in der Unternehmensphilosophie. René Chappuis: «Gute Architektur zeichnet sich in der Regel durch ästhetische und funktionale Bauten aus. Für uns aber sind zufriedene Kunden ebenso wichtig. Wir begleiten unsere Kunden in allen Bauphasen, von der Planung über die Realisierung bis hin zu Übergabe und Nachbearbeitung.» Das sieht auch Geschäftsleitungsmitglied Martino Epp so. Seit Februar zeichnet der Urner Architekt bei CAS für die Geschäftsbereiche Ökonomie und Architektur verantwortlich. Er bringt eine Prise Internationalität in das Unternehmen. Dass das «The Chedi» in Andermatt pünktlich eröffnet werden konnte, ist nicht zuletzt sein Verdienst: Martino Epp war während seiner Anstellung bei seinem vorherigen Arbeitgeber als ausführender Architekt und Gesamtprojektleiter für die Realisierung des Luxushotels verantwortlich. Alles andere als ein 0815-Job. Aber einer, der immense Erfahrungen bringt, sagt Martino Epp: «Grossprojekte dieser Art sind einzigartige Chancen. Sie führen zu wertvollen Erfahrungen, die auch bei neuen Aufgaben helfen.» Vor allem im Bereich der Kommunikation, im Verbinden verschiedener Kulturen, Ansichten und Ansprüchen habe er viel gelernt. Sich auf ein starkes Team verlassen zu können, bezeichnet er für den Erfolg eines Projektes denn auch als unabdingbar: «Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam erfolgreich bewältigen. Nur wenn jeder seine Fähigkeiten optimal einbringen kann, kann sich Kreativität in überdurchschnittlichen Leistungen ausdrücken.» Der permanente Austausch und eine interdisziplinäre Denkhaltung sind ihm wichtig. Ganz im Sinne zielorientierter und effizienter Projektabwicklungen.
Kulturelle, soziale und ökologische Verantwortung
Das Unternehmen investiert denn auch viel in die Aus- und Weiterbildung. Agil sein, eine ganzheitliche Sichtweise pflegen und die Kernkompetenzen stets weiterentwickeln, um neue Geschäftsfelder zu eröffnen und das Unternehmen und die Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern. CAS hat sich bewusst für eine modulare Strategie entschieden, Bewährtes mit Neuem ergänzt, Kompetenzen gebündelt und sie um elementare Dienstleistungen erweitert, die in den zukünftigen Märkten eine zentrale Rolle spielen werden. Der Anspruch, als Unternehmen kulturelle, soziale und ökologische Verantwortung wahrzunehmen, ist Motivation für CAS, sich stets zu verbessern und weiterzuentwickeln. Aktuell beschäftigt sich das Unternehmen beispielsweise mit der Planung von begrünten Fassaden. René Chappuis: «Wir bündeln Erfahrungen mit Innovation und Kreativität. An diesem Gedankengut hat sich seit der Unternehmensgründung im Jahre 1994 nichts geändert. Nur grösser sind wir geworden».
Eine Zukunft für den Byfang Süd
Um den Bahnhof Altdorf entsteht ein neues urbanes Zentrum. CAS hat im Areal Byfang Süd mit den Wohn- und Geschäftshäusern «Reussacher» und «Cubo» zwei Projekte mit Signalwirkung entwickelt. Kompakte Wohneinheiten für gemischte Generationen, multifunktionelle Gemeinschaftsräume, Räume für Gewerbe, Dienstleistungs- und Gastrobetriebe, ein selbstverständlicher Einbezug des öV und ein modernes Energiekonzept – die visionären Konzepte überzeugen: Bereits ist ein grosser Teil der Flächen vermietet.